Stanisław Sosabowski

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Stanisław Franciszek Sosabowski (* 8. Mai 1892 in Stanislau, Galizien, Österreich-Ungarn; † 25. September 1967 in Hillingdon, Großbritannien) war ein polnischer General im Zweiten Weltkrieg.

Stanisław Franciszek Sosabowski

Sosabowski war der Sohn eines Bahnangestellten und hatte vier Geschwister. Nach seinem Schulabschluss 1911 wurde er erst Bankangestellter und trat dann in die österreich-ungarische Armee ein. Den Beginn des Ersten Weltkrieges erlebte er in der österreich-ungarischen Armee und war an der Verteidigung der Festung Lemberg (poln. Lwów) beteiligt. Nach Ende des Ersten Weltkrieges arbeitete er im neu entstandenen polnischen Verteidigungsministerium. 1923–1927 lernte er an der Generalstabsschule, an der er von 1930 bis 1936 auch Lehrer war.

1939 nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges erhielt er für seine Verdienste bei der Verteidigung Warschaus die höchste polnische Militärauszeichnung Virtuti Militari.

Nach dem Zusammenbruch Polens wurde er von der polnischen Widerstandsbewegung über die Tschechoslowakei nach Frankreich geschickt und flüchtet nach der Niederlage Frankreichs 1940 nach Großbritannien. Er wurde in Schottland stationiert und wurde Befehlshaber der 1. Polnischen Luftlandebrigade der polnischen Exilarmee.

Am 17. September 1944 begann die Operation Market Garden. Erst am 20. September landete unter seinem Kommando die polnische Fallschirmjäger-Brigade, nachdem die Landung wegen des schlechten Wetters immer wieder verschoben worden war. Durch konzentriertes Flakfeuer und durch tiefhängende Wolken zerstreuten sich die Transportmaschinen am Ufer des Rheins zwischen Nijmegen und Arnhem. Sosabowski litt sein Leben lang unter diesen Erlebnissen. Er wurde von den britischen Generälen für das Scheitern der Operation Market Garden verantwortlich gemacht und im Dezember 1944 aus dem Militärdienst entlassen, obwohl ihm nachgesagt wird, dass er darauf hinwies, dass es eine Brücke zu viel sei für eine Operation – one bridge too far. Die Bestrebungen zu seiner Rehabilitierung dauerten bis ins Jahr 2006, als am 31. Mai des Jahres die niederländische Königin Beatrix General Sosabowski postum den „Bronzenen Löwen“ verlieh – eine sehr hohe Ehrung für militärischen Mut und Tapferkeit. Die heutige polnische Armee benannte ihm zu Ehren die 6. Luftlandebrigade „Brigadegeneral Stanisław Franciszek Sosabowski“.

Nach dem Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurz nach dem Krieg konnte Sosabowski seine Frau und seinen Sohn von Polen nach England bringen. Wie vielen anderen polnischen Offizieren und Soldaten, die bei den Westalliierten Dienst geleistet hatten, war es ihm unmöglich, ins kommunistische Polen zurückzukehren, und er ließ sich im Westen Londons nieder. Ohne Sold und Pension nahm er eine Stelle als Fabrikarbeiter bei CAV Electrics in Acton an, wo er mangels einer Pension bis 1967 bis zu seinem 75. Lebensjahr arbeitete. Er starb am 25. September 1967.

1969 wurden seine Überreste nach Polen verbracht, wo er im Powazki-Militärfriedhof von Warschau bestattet wurde.

Die heutige 6. Luftlandebrigade „Brigadegeneral Stanisław Franciszek Sosabowski“ der Polnischen Landstreitkräfte in Krakau ist zu seinen Ehren nach ihm benannt.[1]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dem Film Die Brücke von Arnheim wurde er von Gene Hackman gespielt.

In der Niederländischen Gemeinde Driel ist ein Platz nach ihm benannt: der Sosabowskiplein.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stanisław Sosabowski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dowództwo Generalne RSZ; abgerufen am 2. November 2021 (polnisch)