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Plastics Europe

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Logo von Plastics Europe

Plastics Europe ist eine Lobbyorganisation der europäischen Kunststoffhersteller mit Sitz in Brüssel.

Plastics Europe ist seit 2013 im Transparenzregister der Interessenvertreter der EU eingetragen. Für das Jahr 2023 wurden Lobbyingausgaben in Höhe von 4,5 bis 5 Millionen Euro gemeldet.[1]

Der Verband vertritt die wirtschaftlichen Interessen der Kunststoffindustrie auf der Ebene der europäischen Politik. Zudem ist er eine Partnerorganisation von CEFIC.[2]

Der deutsche Ableger, PlasticsEurope Deutschland e.V., hat seinen Sitz in Frankfurt am Main[3] und löste am 1. Januar 2005 die deutsche Lobbyorganisation VKE (Verband Kunststofferzeugende Industrie) ab.[4][5]

Klimaziele und Umweltverschmutzung

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Im Zug der Verhandlungen für eine globale Plastikkonvention stellte Plastic Europe sich gegen die wirkungsvollste Maßnahme zum Schutz des Planten vor Verschmutzung – eine Reduktion der globalen Plastikproduktion – und wich auf andere Vorschläge wie die Förderung von Kreislaufwirtschaft und mehr Recycling aus.[6][7]

Gemeinsam mit dem Verband der Chemischen Industrie propagierte Plastics Europe im Jahr 2022 das Chemische Recycling als „ein Schlüsselelement für die Erreichung der Treibhausgasneutralität“ bis 2050. Plastics Europe kündigte an, dass seine Mitgliedsunternehmen (u. a. BASF) Milliarden Euro in Verfahren zum chemischen Recyling investieren würden. Für das Jahr 2025 sollten so 1,2 Millionen Tonnen Plastikabfälle verwertet werden. Das Ziel wurde ein Jahr später auf 900.000 Tonnen gesenkt. Im Jahr 2025 wurden dann nach Schätzungen „deutlich weniger als 100.000 Tonnen“ chemisch recycelt. Laut Recherchen des NDR wurden nur sehr wenige der angekündigten Vorhaben realisiert. Die Geschäftsführerin von Plastics Europe Deutschland, Christine Bunte, machte gegenüber der ARD Kosten, mangelnde Nachfrage und technologische Rückschritte verantwortlich. Kritiker bezeichnen das Werben für das chemische Recycling als „reine Imagekampagne“. Auch der Ausbau des klassischen Recylings blieb hinter den Erwartungen zurück. Wirksam sei nur eine Reduktion der Herstellmenge.[8]

Nachdem PlasticsEurope Deutschland zunächst eine Zeit lang nachhaltigkeitsbezogene Themen in den Vordergrund gerückt hatte, setzte sie sich im März 2025 für eine Ausweitung der Produktion in Deutschland ein, die von 2021 bis 2023 um 17,6 % geschrumpft war.[9]

Einzelnachweise

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  1. Informationen zur Organisation Plastics Europe. In: Transparenzregister. Europäische Union, abgerufen am 10. März 2025.
  2. List of Partner Associations. (PDF; 200 Kb) In: cefic.org. The European Chemical Industry Council, abgerufen am 29. September 2024.
  3. Kontakt. In: plasticseurope.org. Plastics Europe Deutschland, abgerufen am 30. März 2023.
  4. About us. In: plasticseurope.org. Plastics Europe, abgerufen am 30. März 2023 (britisches Englisch).
  5. PlasticsEurope Deutschland + BKV: Experten diskutierten über nachhaltige Zukunftsgestaltung. In: plasticker.de. 6. Dezember 2004, abgerufen am 10. März 2025.
  6. IChemE: Polarised Positions Cast Shadow Over Global Plastics Treaty. Abgerufen am 12. März 2025.
  7. deutschlandfunk.de: UNO-Gipfel in Busan/Südkorea - Wie der weltweite Plastikmüll reduziert werden soll. 27. November 2024, abgerufen am 12. März 2025.
  8. Christian Baars, Oda Lambrecht, Verena von Ondarza NDR: Plastikindustrie verfehlt Recyclingziel deutlich. Abgerufen am 10. April 2025.
  9. Jacqueline Goebel: Die Zeiten, in denen Plastik gutes Geld brachte, scheinen vorüber. In: wiwo.de. Handelsblatt Media Group, 9. März 2025, abgerufen am 9. März 2025.