Acipenser
Acipenser | ||||||||||||
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![]() Atlantischer Stör | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Acipenser | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Acipenser ist eine Fischgattung aus der Familie der Störe (Acipenseridae). Die Gattung umfasste bis 2025 die Mehrzal aller Störarten, nach einer umfassenden Revision der Familie gehören aber nur noch zwei oder drei Arten zu Acipenser, der Europäische Stör (Acipenser sturio), der an der europäischen Atlantikküste, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer vorkommt und der Atlantische Stör (Acipenser oxyrinchus), der an der nordamerikanischen Atlantikküste lebt. Einige Wissenschaftler betrachten den Golfstör (Acipenser desotoi) im Golf von Mexiko als eigenständige Art, andere sehen in ihm eine Population bzw. Unterart des Atlantischen Störs.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die heutige Zusammensetzung der Gattung Acipenser beruht auf DNA-Analysen und es sind keine Synapomorphien bekannt, die zu einer morphologischen Diagnose der Gattung geeignet sind.[1]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wissenschaftliche Bezeichnung Acipenser für die Gattung der Störe wurde schon 1758 durch den schwedischen Naturforscher Carl von Linné mit der Erstbeschreibung des Europäischen Störs eingeführt. In den folgenden etwa 150 jahren wurden zahlreiche weitere Störarten beschrieben und der Gattung zugeordnet, zuletzt der Persische Stör (Acipenser persicus) durch den russisch/amerikanischen Ichthyologen Nikolai Andreyevich Borodin im Jahre 1897. Anfang 2025 gehörten 17 Arten zur Gattung Acipenser. Sie war in dieser Zusammensetzung jedoch nicht monophyletisch und sowohl die damals aus zwei besonders großwüchsigen Arten bestehende Gattung Huso, als auch die Schaufelstöre der Gattungen Pseudoscaphirhynchus und Scaphirhynchus fanden sich in verschiedenen phylogenetischen Studie innerhalb der Gattung Acipenser bzw. zahlreiche Acipenser-Arten sind näher mit einer der vier anderen Gattungen verwandt, als mit Acipenser sturio, der Typusart der Gattung.[2][3] Um eine moderne, nur aus monophyletischen Gattungen gestehenden Taxonomie zu erreichen, wurden in einer im April 2025 veröffentlichten Studie zahlreiche Acipenser-Arten in die Gattung Huso, sowie in die revalidierte Gattung Sinosturio verschoben, so das nur drei Arten bei Acipenser verblieben. Acipenser ist die basale Schwestergruppe einer von allen vier übrigen Störgattungen gebildeten Klade.[1]
Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Gattung Acipenser gehören heute nur noch zwei allgemein anerkannte Arten:[1]
Gattung Acipenser Linnaeus, 1758 | |||||
Deutscher Name | Wissenschaftlicher Name | Verbreitung | Gefährdungsstufe Rote Liste der IUCN |
Anmerkungen | Bild |
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Atlantischer Stör | Acipenser oxyrinchus Mitchell, 1815 |
Nordamerikanische Atlantikküste | ![]() |
bis 3 Meter Länge | ![]() |
Europäischer Stör | Acipenser sturio Linnaeus, 1758 |
Europäische Atlantikküste, Mittelmeer und Schwarzes Meer | ![]() |
bis über 3 Meter Länge | ![]() |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Chase D. Brownstein und Thomas J. Near: Toward a Phylogenetic Taxonomy of Sturgeons (Acipenseriformes: Acipenseridae). Bulletin of the Peabody Museum of Natural History 66(1), 3-23, (April 2025). doi: 10.3374/014.066.0101
- ↑ Dehuai Luo, Yanping Li, Qingyuan Zhao, Lianpeng Zhao, Arne Ludwig und Zuogang Peng: Highly Resolved Phylogenetic Relationships within Order Acipenseriformes According to Novel Nuclear Markers. Genes 2019, 10(1), 38; doi: 10.3390/genes10010038
- ↑ Yanjun Shen, Na Yang, Zhihao Liu, Qiliang Chen, Yingwen Li (September 2020). Phylogenetic perspective on the relationships and evolutionary history of the Acipenseriformes. Genomics. 112 (5): 3511–3517. doi:10.1016/j.ygeno.2020.02.017
- ↑ Acipenser oxyrinchus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2022. Eingestellt von: Hilton, E. & Fox, D. 2022, 2019. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ Acipenser sturio in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010. Eingestellt von: Gesner, J., Williot, P., Rochard, E., Freyhof, J. & Kottelat, M., 2009. Abgerufen am 5. Dezember 2022.