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Heterakis

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Heterakis

Vorderende von Heterakis gallinarum

Systematik
Ordnung: Rollschwänze (Spirurida)
Unterordnung: Spulwürmer (Ascaridina)
Überfamilie: Heterakoidea
Familie: Heterakidae
Unterfamilie: Heterakinae
Gattung: Heterakis
Wissenschaftlicher Name
Heterakis
Dujardin, 1845

Heterakis ist eine Gattung der Spulwürmer mit etwa 50 Arten,[1] die als Parasiten beim Geflügel von tiermedizinischer Bedeutung sind.[2] Sie parasitieren bei Bodenvögeln, vor allem Hühnervögeln,[3] besiedeln hier vor allem die Blinddärme und verursachen die Heterakiose.[4] Drei Arten kommen bei Nagetieren vor, eine bei der Großen Asiatischen Hausfledermaus.[5]

Es handelt sich um kleine bis mittelgroße, weißliche Fadenwürmer mit einer Länge von bis zu 1,5 cm, mit verlängerten zugespitztem Schwanz. Eine Mundkapsel fehlt. Vor der Kloake haben Männchen einen kräftigen Saugnapf. Zudem treten Kaudalflügel und 12 Paare von Kaudalpapillen auf.[2] Die drei Lippen sind abgerundet und nicht durch Seitenlappen verbunden. Der Ösophagus ist kurz und kräftig, sein hinterer Teil (Bulbus) ist mit drei Klappen ausgestattet. Ein schleifenartiges Bandpaar im Bereich des Kopfes (‚cordons‘) und Labialgruben sind nicht ausgebildet.[3]

Heterakis spp. haben einen direkten Lebenszyklus ohne Zwischenwirt, es können aber Regenwürmer als paratenischer Wirt fungieren. Die Eier gelangen mit dem Kot in die Außenwelt. Unter optimalen Temperaturen entwickelt sich innerhalb von zwei Wochen im Ei die Larve 3. Die Eier können in der Außenwelt mehrere Monate ansteckend bleiben. Die Ansteckung erfolgt entweder durch Aufnahme der Eier oder durch die im Gewebe der Regenwürmer angesiedelten Larven. Im Darm entwickelt sich die Larve zum Adulten. Die Präpatenz beträgt etwa vier Wochen, die Adulten haben eine Lebensdauer von etwa einem Jahr.[2]

Hodda (2022) ordnet die Gattung in die einzige Tribus Heterakini innerhalb der Heterakinae und hier wiederum in die Untertribus Heterakinii ein.[1] Zur Gattung gehören folgende Arten:[6]

Einzelnachweise

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  1. a b Mike Hodda: Phylum Nematoda: a classification, catalogue and index of valid genera, with a census of valid species. In: Zootaxa. 2022, Band 5114, Nummer 1, S. 1–289 doi:10.11646/zootaxa.5114.1.1.
  2. a b c Domenico Otranto, Richard Wall: Veterinary Parasitology. 5. Auflage. Wiley 2024, ISBN 978-1-394-17634-2, S. 61.
  3. a b Alain G. Chabaud: Keys to the genera of the superfamilies Cosmocercoidea, Seuratoidea, Heterakoidea and Subuluroidea. Nr. 6 von Roy C. Anderson, Alain G. Chabaud, Sheila Willmott (Hrsg.): CIH keys to the nematode parasites of vertebrates. CABI, 1978, S. 55.
  4. Kamila Bobrek, Joanna Hildebrand, Joanna Urbanowicz, Andrzej Gaweł: Molecular Identification and Phylogenetic Analysis of Heterakis dispar Isolated from Geese. In: Acta Parasitologica. 2019, Band 64, Nummer 4, S. 753–760 doi:10.2478/s11686-019-00112-1.
  5. Alexis Ribas, Joë̈lle Goü̈y de Bellocq, Albert Ros-Lucas, Papa Ibnou Ndiaye, Jordi Miquel: Morphometrical and genetic comparison of two nematode species: H. spumosa and H. dahomensis (Nematoda, Heterakidae). In: Acta Parasitologica. 2013, Band 58, Nummer 3 doi:10.2478/s11686-013-0156-4.
  6. Heterakis Dujardin, 1844. IRMNG. Abgerufen am 15. März 2025.