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Peter

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Peter ist ein männlicher Vorname sowie ein Familienname.

Herkunft und Bedeutungen

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Beim Namen Peter handelt es sich um eine Variante des griechischen Namens Πέτρος Pétros, der auf die gleichlautende Vokabel zurückgeht und „Stein“ bedeutet.[1][2] Die Bedeutung ist im Sinne einer Auszeichnung zu verstehen und soll Festigkeit und Zuverlässigkeit symbolisieren.[3] Mt 16,18 EU deutet den Namen mit „Du bist Petrus (Πέτρος Pétros, deutsch ‚Stein‘) und auf diesen Felsen (πέτρα pétra, deutsch ‚Fels, Felsstück‘) will ich meine Gemeinde bauen“.

Synonyme Verwendung

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Im Deutschen hat Peter auch den appellativen Sinn von Tölpel „ungeschickter Mensch“. Diese oder ähnliche Bedeutungen treten in Komposita wie Lügenpeter, Heulpeter, Hackepeter oder Ziegenpeter auf[4][5], wobei die Herkunft der Bezeichnungen Schwarzer Peter, Hackepeter und Miesepeter unsicher ist.[4][6]

Der Name Peter geht auf den Beinamen des Jüngers Simon Petrus zurück. Bis dahin sind weder Πέτρος Pétros noch seine aramäische Ursprungsform כֵּיפָא kēp̄āʾ als Namen bezeugt. Erst mit der Verbreitung des Christentums wandelte sich der Beiname zum Eigennamen und verbreitete sich schließlich in seinen Varianten in der christlichen Welt.[3]

Der Name Peter kam durch die Normannen in seiner altfranzösischen Variante Piers nach England. Im 15. Jahrhundert verbreitete sich die Schreibweise Peter.[1] Noch in den 1990er Jahren war der Name in England und Wales sehr beliebt, jedoch sank seine Popularität mit den Jahren. Seit 2003 zählt der Name nicht mehr zu den 100 meistgewählten Jungennamen, jedoch ist er bis heute mäßig beliebt. Zuletzt stand er auf Rang 226 der Vornamenscharts (Stand 2020).[7] Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in den beiden übrigen Landesteilen. In Nordirland belegte der Name zuletzt im Jahr 2018 eine Platzierung in der Top-100 der Vornamenscharts.[8] In Schottland erreichte Peter zuletzt im Jahr 2008 eine Platzierung auf dieser Hitliste.[9]

In Irland zählte Peter noch bis in die 1980er Jahre hinein zu den 20 beliebtesten Jungennamen. Auch hier ließ die Popularität des Namens in den vergangenen Jahren nach. Zuletzt erreichte er im Jahr 2018 eine Top-100-Platzierung.[10]

Schon im ausgehenden 19. Jahrhundert zählte Peter in den USA zu den beliebtesten Jungennamen. Erst seit den 1990er Jahren sinkt die Beliebtheit. Im Jahr 1997 verließ der Name die Top-100 der Vornamenscharts, seit 2012 gehört er auch nicht mehr zu den 200 meistgewählten Jungennamen. Zuletzt belegte der Name Rang 215 der Vornamenscharts (Stand 2021).[11] Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Kanada.[12]

In Australien stand Peter von 1954 bis 1960 an der Spitze der Vornamenscharts. Insbesondere seit den 1980er Jahren sinkt die Beliebtheit des Namens. Im Jahr 2006 erreichte der Name zuletzt eine Platzierung unter den 100 meistgewählten Jungennamen.[13] In Neuseeland stand der Name Peter im gesamten 20. Jahrhundert auf der Hitliste der 100 beliebtesten Jungennamen. In den 1920er Jahren nahm seine Popularität zu, sodass er von 1928 bis 1968 zur Top-10 der Vornamenscharts zählte. In den Jahren 1956 bis 1959 erreichte er sogar die Spitzenposition. Im Jahr 2002 verließ er erstmals die Top-100, trat jedoch mehrfach wieder in diese Hitliste ein. Zuletzt erreichte er im Jahr 2013 die Schlussposition der Top-100.[14]

Der Name hatte in Frankreich in den 1970er und 1980er Jahren seine Hochphase, in der er häufiger vergeben wurde. Den besten Platz erzielte er im Jahr 1985 mit Rang 238.[15] In Belgien wird der Name seit 1995 regelmäßig bei der Namenswahl berücksichtigt, jedoch in einem geringen Volumen. Peter kommt in den Niederlanden seit 1930 jedes Jahr in den Hitlisten vor. Bis zum Jahr 1988 lag er dauerhaft in den Top-30, danach ließ seine Popularität kontinuierlich nach. Von 1930 bis 2023 wurde er etwa 81.100 Mal vergeben.[16]

In Slowenien zählt Peter zu den beliebtesten Jungennamen. Im Jahr 2021 belegte der Name Rang 85 der Hitliste.[17] Die Schreibweise Péter liegt in Ungarn seit 2000 stets in den Top-30. Bis 2012 lag der Name sogar durchgehend in den Top-10.[18] Der Name tauchte in Polen nach der Jahrtausendwende kurz in den Top-200 auf.[19] In Tschechien befand sich der Name von 1942 bis 1991 dauerhaft in den Top-100. Seitdem sinkt seine Popularität.[20] Der Name befindet sich in der Slowakei seit dem Jahr 2000 jährlich in den Top-20 der Hitlisten. Bis 2006 lag er sogar in den Top-10.[21]

Peter war in Dänemark im letzten Jahrhundert ein beliebter Jungenname aus den Top-100, seit der Jahrtausendwende geht seine Popularität stetig zurück. In Schweden wird der Name seit den späten 1990er Jahren regelmäßig vergeben, besonders beliebt war er hingegen Mitte des letzten Jahrhunderts. In Norwegen gilt Peter als geläufiger Name, der jährlich bei der Namenswahl berücksichtigt wird.[22]

Deutschsprachiger Raum

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Peter ist in Deutschland ein sehr populärer Name. In einer aus wissenschaftlicher Sicht unzureichender Auswertung der Jahrgänge 1890 bis 2002[23] ist Peter der häufigste Männername.[24] Eine weitere Auswertung, die die Geburtenjahrgänge 1945 bis 2000 umfasst, sieht den Namen auf Rang 4.[25] Bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert war der Name beliebt. Die Popularität stieg in den 1920er und 1930er Jahren und vom Ende der 1930er Jahre bis in die 1960er Jahre hinein zu den beliebtesten Jungennamen des Landes. Dabei erreichte der Name fünfmal die Spitze der Vornamenscharts.[26][27] In den 1970er Jahren sank die Popularität, pendelte sich jedoch bis in die 1980er Jahre um Rang 50 der Hitliste ein. Seit den 1990er Jahren geriet der Name außer Mode.[28] Im Jahr 2021 belegte der Name Rang 310 der Vornamenscharts.[29] Als Zweitname ist Peter jedoch relativ beliebt. Auf der Hitliste der beliebtesten Zweitnamen belegte er im selben Jahr Rang 41.[30]

In Österreich lag der Name von 1984 bis 1993 in den Top-30. Seit den 1980er Jahren lässt seine Beliebtheit stetig nach. Im Jahr 2023 belegte er Rang 105.[31] Von 1984 bis 2023 wurde der Name etwa 9.600 Mal gewählt. In der Schweiz wird der Name seit über hundert Jahren regelmäßig vergeben. Von 1930 bis 1982 lag er stets in den Top-30. Zwischen den frühen 1950er bis zu den 1960er Jahren hatte er einige Male die Spitzenposition inne. Seit Mitte der 1990er Jahre hat seine Beliebtheit stark nachgelassen und der Name befindet sich nicht mehr in den Top-100. Von 1930 bis 2023 wurden circa 55.300 Jungen so genannt. Die Vergabe ist auch in Liechtenstein nachgewiesen.[16]

Männliche Varianten

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Weibliche Varianten

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Es gibt eine große Zahl von Persönlichkeiten mit Vornamen Peter. Siehe Wikipedia Personensuche

Heiliger Peter
  • Simon Petrus (1. Jh.), angenommener erster Bischof von Rom
  • Peter von Rates (auch Peter von Braga, port.: São Pedro de Rates; † angebl. um 60, tatsächl. wohl 5. od. 6. Jh.), Heiliger, gilt als erster Bischof von Braga
  • Peter von Sebaste (um 340–391), Bischof und Heiliger
  • Peter von Luxemburg (1369–1387), französischer Kardinal und Bischof von Metz
  • Peter (Moskau) (ca. 1260–1326), Metropolit von Kiew und Moskau

Siehe auch: Sankt Peter, Begriffsklärungen für christlichen Zusammenhang

Herrscher

→ siehe Liste der Herrscher namens Peter

Weitere
  • Peter (Juwelier) (13./12. Jhdt. v. Chr.), altägyptischer Juwelier
  • Peter Bartholomäus († 1099), französischer Mönch und Mystiker, der die Ritter auf dem Ersten Kreuzzug begleitete
  • Peter der Einsiedler (auch Peter von Amiens; um 1050–1115), französischer Prediger zur Zeit des Ersten Kreuzzugs
  • Peter de Colechurch (Peter of Colechurch; † 1205), englischer Geistlicher und Architekt
  • Peter von Kastl (um 1400), deutscher Benediktinermönch
  • Peter von Koblenz (um 1440–1501), mittelalterlicher Baumeister
  • Peter von Englisberg (um 1470–1545), Ritter des Johanniterordens; der letzte Komtur der Kommenden Münchenbuchsee und Thunstetten

Fiktive Personen

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  • Ilka Peter (1903–1999), österreichische Volkskundlerin und Tanzpädagogin
  • Ingo Peter (* 1951), deutscher Fußballspieler und -trainer
  • Ira Peter (* 1983), deutsche PR- und Marketingberaterin, Autorin und Journalistin
  • Nicolas Peter (* 1962), deutscher Manager, Vorstandsmitglied und Kuratoriumsmitglied
  • Niklaus Peter (* 1956), Schweizer evangelisch-reformierter Theologe und Publizist

Nachbenennungen

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Wiktionary: Peter – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b Peter. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 28. August 2022 (englisch).
  2. Wilhelm Gemoll: Griechisch-deutsches Schul- und Handwörterbuch. 9. Auflage. G. Freytag Verlag/Hölder-Pichler-Tempsky, München/Wien 1985, S. 603.
  3. a b Christfried Böttrich: Petrus. In: WiBiLex. Deutsche Bibelgesellschaft, 15. Oktober 2015, abgerufen am 28. August 2022.
  4. a b Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24. Auflage. De Gruyter, Berlin/New York 2002, S. 381.
  5. Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Band 4. Mannheim 1999, S. 1786.
  6. Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24. Auflage. De Gruyter, Berlin/New York 2002, S. 618, 1010 f.
  7. Popularity in England and Wales. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 28. August 2022.
  8. Popularity in Northern Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 28. August 2022.
  9. Popularity in Scotland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 28. August 2022.
  10. Popularity in Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 28. August 2022.
  11. Popularity in the United States. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 28. August 2022.
  12. Popularity in Canada. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 28. August 2022.
  13. Popularity in Australia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 28. August 2022.
  14. Popularity in New Zealand. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 28. August 2022.
  15. Popularity in France. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 13. Mai 2025 (englisch).
  16. a b Peter. In: Baby-Vornamen. Baby Vornamen, abgerufen am 13. Mai 2025 (deutsch).
  17. Popularity in Slovenia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 28. August 2022.
  18. Popularity in Hungary. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 13. Mai 2025 (englisch).
  19. Popularity in Poland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 13. Mai 2025 (englisch).
  20. Popularity in Czechia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 13. Mai 2025 (englisch).
  21. Popularity in Slovakia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 13. Mai 2025 (englisch).
  22. Peter. In: Nordicnames. Judith Ahrholdt, abgerufen am 13. Mai 2025 (englisch).
  23. Nicht gewichtet wurde bei der Auswertung, dass die zugrunde liegenden Quellen von Jahrgang zu Jahrgang unterschiedlich detailliert sind.
  24. Vornamen: Gesamtübersicht über alle Jahrgänge. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 28. August 2022 (deutsch).
  25. Die häufigsten Vornamen der Erwachsenen in Deutschland. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 28. August 2022 (deutsch).
  26. Vornamen in den 1940er Jahren. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 28. August 2022 (deutsch).
  27. Vornamen in den 1950er Jahren. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 28. August 2022 (deutsch).
  28. Peter. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 28. August 2022 (deutsch).
  29. Deutschlands beliebteste Namen des Jahres 2021 – Top 500. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 28. August 2022 (deutsch).
  30. Die beliebtesten zweiten Vornamen des Jahres 2021. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 28. August 2022 (deutsch).
  31. Vornamen der Geborenen. In: STATISTIK AUSTRIA. Bundesanstalt Statistik Österreich, abgerufen am 13. Mai 2025 (deutsch).