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Surb

Geodaten zu dieser Seite vorhanden
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Surb
Mülibach (OL), Dorfbach (OL)
Die Surb in Endingen

Die Surb in Endingen

Daten
Gewässerkennzahl CH: 696
Lage Schweizer Mittelland

Schweiz Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Aare → Rhein → Nordsee
Quelle Zusammenfluss von Dorfbach und Parisbach in Schöfflisdorf
47° 29′ 53″ N, 8° 24′ 56″ O
Quellhöhe 563 m ü. M.[1]
Mündung in Döttingen in die AareKoordinaten: 47° 34′ 6″ N, 8° 15′ 18″ O; CH1903: 661428 / 268932
47° 34′ 6″ N, 8° 15′ 18″ O
Mündungshöhe 320 m ü. M.[2]
Höhenunterschied 243 m
Sohlgefälle 14 ‰
Länge 18 km[2]
Einzugsgebiet 66,8 km²[2]
Abfluss am Pegel Döttingen[3]
AEo: 66,8 km²
Lage: 1,3 km oberhalb der Mündung
NNQ (1991)
MNQ 1980–2014
MQ 1980–2014
Mq 1980–2014
MHQ 1980–2014
HHQ (1994)
88 l/s
571 l/s
866 l/s
13 l/(s km²)
1,36 m³/s
57,1 m³/s
Gemeinden Schöfflisdorf, Oberweningen, Schleinikon, Niederweningen, Ehrendingen, Lengnau AG, Endingen AG, Tegerfelden, Döttingen

Die Surb ist ein 19 Kilometer[2] langer Bach in den Schweizer Kantonen Zürich und Aargau. Sie entsteht aus dem Zusammenfluss zweier Quellbäche in Schöfflisdorf auf einer Höhe von 464,4 m ü. M.Welt-Icon[2]. Sie fliesst durch das Wehn- und Surbtal und mündet bei Döttingen von rechts in die Aare.

Der Bach wurde erstmals 1357 („ennund Surbe“) schriftlich erwähnt. Es wird vermutet, dass sich der Name vom indogermanischen Verbaladjektiv *su-ró- zum Verb *seu- „auspressen“ im Sinne von „ausgepresste, trübe Flüssigkeit“ ableitet.[4]

Der Dorfbach ist der 900 m lange, nördliche und rechte Quellbach der Surb. Er entspringt auf einer Höhe von 546 m ü. M.Welt-Icon oberhalb von Schöfflisdorf am Südhang der Egg als Müllibach und wird teilweise für die Wasserversorgung der Gemeinde gefasst. Der Müllibach fliesst oberhalb des Ortskerns durch vier Weiher, die früher als Wasserspeicher für eine Mühle und eine Wattenfabrik dienten. Im unteren Teil wird er als Dorfbach bezeichnet und fliesst entlang von Strassen durch den Ortskern bis zum Zusammenfluss mit dem Parisbach. Dieser Abschnitt wurde im 20. Jahrhundert in zwei Schritten fast vollständig eingedolt.[2]

Der Parisbach ist der 730 m lange, südliche und linke Quellbach der Surb. Er entsteht durch den Zusammenfluss vom Moosbach und Maasbach östlich von Schöfflisdorf auf einer Höhe von 480 m ü. M. Welt-Icon. Der Maasbach ist 490 m lang und entspringt an der Krete der Endmoräne des ehemaligen Linthgletschers auf einer Höhe von 508,5 m ü. M.Welt-Icon Er dürfte der hydrologische Hauptstrang der Surb sein. Der 730 m lange Moosbach entspringt wie der Müllibach ebenfalls am südlichen Egghang, seine Quelle liegt aber ungefähr ein halber Kilometer östlich derjenigen des Müllibachs auf 556,8 m ü. M.Welt-Icon[2][5]

Weiterer Verlauf

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Karte
Karte des Verlaufs der Surb

Die Surb entwässert das nördlich der Lägern liegende Zürcher Wehntal mit den Gemeinden Schöfflisdorf, Oberweningen, Schleinikon und Niederweningen und das anschliessende aargauische Surbtal in westlicher Richtung. In diesem fliesst der Bach zunächst nördlich an Ehrendingen vorbei und wendet sich dann gegen Nordwesten. Die Surb passiert anschliessend die Ortschaften Lengnau, Endingen, Unterendingen und Tegerfelden. Zwischen Lengnau und Endingen fliesst sie nahe am Jüdischen Friedhof von Endingen vorbei.

Neben dem Dorfzentrum von Döttingen und oberhalb des Stausees von Klingnau mündet das Flüsschen von rechts in die Aare.

Das 66,8 km² grosse Einzugsgebiet der Surb wird durch sie über die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es besteht zu 35,4 % aus bestockter Fläche, zu 51,8 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 12,5 % aus Siedlungsflächen und zu 0,3 % aus unproduktiven Flächen.

Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 506,8 m ü. M.[6]

(Anführung aller Zuflüsse und Abzweigungen der Surb vom Ursprung bis zur Mündung, soweit sie in den Geoportalen der Kantone Zürich[A 1] und Aargau[A 2] namentlich genannt werden. Namen nach den Geoportalen der Kantone, Daten nach dem Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung. Die Längen in Kilometer (km), das Einzugsgebiet in Quadratkilometer (km²) und der mittlere Abfluss (MQ) in Liter pro Sekunde (l/s), Koordinaten Ort, Mündungsort und Mündungshöhe in Meter über Meer (m ü. M.))

  • Parisbach[A 3] (linker Quellbach), 1,2 km, Welt-Icon in Schöfflisdorf, 462,8 m ü. M.
  • Dorfbach (rechter Quellbach), 0,8 km, Welt-Icon in Schöfflisdorf, 462,8 m ü. M.
  • Bachtobelbach[A 4] (links), 1,7 km[A 5], Welt-Icon südlich von Schöfflisdorf, 460,9 m ü. M.
  • Vorderweidbach[A 6] (links), 1,1 km[A 5], Welt-Icon südlich von Oberweningen, 460,8 m ü. M.
  • Langenhagbach[A 7] (Rutschbach) (links), 1,0 km[A 5], Welt-Icon südlich von Oberweningen, 460 m ü. M.
  • Schuepengraben[A 8] (links), 1,0 km, Welt-Icon südlich von Oberweningen, 458 m ü. M.
  • Dorfbach (rechts), 0,6 km[A 5], Welt-Icon in Oberweningen, 456,2 m ü. M.
  • Leibach[A 9] (links), 1,9 km, 0,77 km², Welt-Icon südlich von Oberweningen-Huebli, 455,8 m ü. M.
  • Talbach[A 10] (links), 2,4 km, 1,87 km², Welt-Icon bei Schleinikon-Wasen, 453,5 m ü. M.
  • Singelenbach[A 11] (links), 3,0 km, 2,43 km², Welt-Icon in Niederweningen, 447,9 m ü. M.
  • Märzenbrunnenbach (links), 0,1 km[A 12], Welt-Icon in Niederweningen-Märzenbrunnen, 443,5 m ü. M.
  • Hünikerbach[A 13] (rechts), 1,7 km, 3,3 km², Welt-Icon südlich von Schneisingen-Unter-Ämmert, 439,7 m ü. M.
  • Goldbach (rechts), 1,3 km[A 14], 1,77 km², Welt-Icon südwestlich von Schneisingen-Unter-Ämmert, 437,4 m ü. M.
  • Haselhölzlibach[A 15] (links). 0,4 km, Welt-Icon nordöstlich von Ehrendingen-Unterehrendingen, 434,4 m ü. M.
  • Gipsbach (links), 3,1 km, 5,9 km², 100 l/s, Welt-Icon in Unterehrendingen, 431,5 m ü. M. → Zuflüsse
  • Schlierenbach[A 16] (links), 1,2 km[A 14], Welt-Icon nordwestlich von Unterehrendingen, 422,7 m ü. M.
  • (Bach aus der) Oberwise[A 17] (links), 0,2 km[A 14], Welt-Icon südsüdöstlich von Lengnau, 421,2 m ü. M.
  • (Bach aus der) Geere[A 18] (rechts), 0,3 km[A 14], Welt-Icon südöstlich von Lengnau, 418,1 m ü. M.
  • Tüfebächli[A 19] (rechts), 1,2 km, 1,44 km², Welt-Icon in Lengnau, 415,7 m ü. M.
  • Holegrabe[A 20] (rechts), 0,5 km[A 5], Welt-Icon in Lengnau, 412,6 m ü. M.
  • Rickebach (links), 2,2 km, 4,47 km², Welt-Icon in Lengnau, 411,5 m ü. M.
  • Euelgraben[A 21] (rechts), 0,8 km, Welt-Icon südlich von Lengnau-Unterlengnau, 408,3 m ü. M.
  • Dänkelbach (links), 2,3 km, 2,14 km², Welt-Icon in Unterlengnau, 407,9 m ü. M.
  • Oelbach[A 22] (rechts), 0,9 km, Welt-Icon in Lengnau-Trottebungert, 406,9 m ü. M.
  • (Bach aus der) Boge[A 23] (links), 0,4 km[A 5], Welt-Icon bei Lengnau-Unterwise, 405,3 m ü. M.
  • (Bach aus dem) Anzimoos[A 24] (links), 0,3 km[A 14], Welt-Icon bei Lengnau-Unterwise, 403 m ü. M.
  • Seckebach (links), 1,9 km[A 14], 1,73 km², Welt-Icon bei Lengnau-Unterwise, 400,8 m ü. M.
  • Talebach (rechts), 1,8 km, 2,54 km², Welt-Icon westlich von Unterwise, 398,3 m ü. M.
  • (Bach aus der) Hasle[A 25] (links), 0,2 km[A 14], Welt-Icon westlich von Unterwise, 397,4 m ü. M.
  • Wiesenbach[A 26] (links), 0,1 km[A 14], Welt-Icon nordöstlich von Endingen-Neubrunn, 395,9 m ü. M.
  • (Bach aus dem) Händschäbüel[A 27] (rechts), 0,6 km[A 14], Welt-Icon südwestlich von Endingen-Bühlhof, 395,1 m ü. M.
  • (Bach aus dem) Eichenbüel[A 28] (rechts), 0,2 km[A 14], Welt-Icon südöstlich von Endingen, 391,9 m ü. M.
  • Erlenbach[A 29] (Lochbach) (links), 1,1 km, Welt-Icon nordnordöstlich von Endingen-Loohof, 391 m ü. M.
  • Wolfgalgenbächlein[A 30] (rechts), 0,1 km[A 14], Welt-Icon bei Endingen, 390,5 m ü. M.
  • (Bach aus dem) Stumpen (links)[A 31], 0,4 km[A 14], Welt-Icon bei Endingen, 386,9 m ü. M.
  • Littenbach / Cholgebach (links), 4,9 km, 5,91 km², 80 l/s, Welt-Icon in Endingen, 383,4 m ü. M.
  • (Bach vom) Rainsberg[A 32] (rechts), 0,2 km[A 14], Welt-Icon bei Endingen, 382,9 m ü. M.
  • Schlierebach (Talbach) (rechts), 2,0 km, 1,47 km², Welt-Icon nördlich von Endingen-Unterendingen, 372,6 m ü. M.
  • (Bach aus der) Stölzlihalde[A 33] (links), 0,1 km[A 14], Welt-Icon nordnordwestlich von Unterendingen, 371,8 m ü. M.
  • Chriegsmannsgraben (links), 0,6 km, Welt-Icon nordnordwestlich von Unterendingen, 368,8 m ü. M.
  • Stampfibach[A 34] (rechts), 0,9 km, 0,79 km², Welt-Icon südlich von Tegerfelden, 363,7 m ü. M.
  • Gieslibach[A 35] (rechts), 1,0 km, 2,54 km², Welt-Icon in Tegerfelden, 354 m ü. M.
  • Chaibegrabe[A 36] (links), 0,4 km[A 5], Welt-Icon westlich von Tegerfelden, 344,1 m ü. M.
  • Sännelocherbach[A 37] (rechts), 0,6 km, 0,57 km², Welt-Icon bei Döttingen, 333,9 m ü. M.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Öffentliche Fliessgewässer, Geografischen Informationssystem GIS, Kanton Zürich
  2. Bachkataster, AGIS Viewer, Kanton Aargau
  3. Bezeichnung Parisbach nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
  4. Bezeichnung Bachtobelbach nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
  5. a b c d e f g Eigenmessung auf dem Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung
  6. Bezeichnung Vorderweidbach nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
  7. Bezeichnung Langenhagbach nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
  8. Bezeichnung Schuepengraben nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
  9. Bezeichnung Leibach nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
  10. Bezeichnung Talbach nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
  11. Bezeichnung Singelenbach nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
  12. Eigenmessung auf dem Geografischen Informationssystem GIS, Kanton Zürich
  13. Bezeichnung Hünikerbach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  14. a b c d e f g h i j k l m n Eigenmessung auf dem AGIS Viewer, Kanton Aargau
  15. Bezeichnung Haselhölzlibach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  16. Bezeichnung Schlierenbach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  17. Bezeichnung Oberwise nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  18. Bezeichnung Geere nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  19. Bezeichnung Tüfebächli nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  20. Bezeichnung Holegrabe nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  21. Bezeichnung Euelgraben nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  22. Bezeichnung Oelbach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  23. Bezeichnung Boge nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  24. Bezeichnung Anzimoos nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  25. Bezeichnung Hasle nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  26. Bezeichnung Wiesenbach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  27. Bezeichnung Händschäbüel nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  28. Bezeichnung Eichenbüel nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  29. Bezeichnung Erlenbach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  30. Bezeichnung Wolfgalgenbächlein nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  31. Bezeichnung Stumpen nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  32. Bezeichnung Rainsberg nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  33. Bezeichnung Stölzlihalde nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  34. Bezeichnung Stampfibach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  35. Bezeichnung Gieslibach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  36. Bezeichnung Chaibegrabe nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
  37. Bezeichnung Sännelocherbach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau

An der Mündung der Surb in die Aare beträgt ihre modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 1040 l/s, und ihr Abflussregimetyp ist pluvial inférieur[7].

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) der Surb in l/s[8]
Surbtalstrasse-Brücke (Hauptstrasse 17) von 2016 in Lengnau

77 Übergänge überqueren den Bach: 34 Strassen-, 24 Fussgänger-, 14 Feldweg-, vier Eisenbahnbrücken und eine Furt. Die Surb wird von der Hauptstrasse 17 sechsmal überquert.

Commons: Surb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Einzelnachweise Geoinformationssystem des Kantons Zürich
  2. a b c d e f g Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  3. Hydrometrie des Kantons Aargau
  4. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 525, „Surb“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  5. Gewässernetz 1:10000 GN10 KT. In: Geoportal. Abgerufen am 19. Juni 2022.
  6. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Surb
  7. «Versteckt hinter den Mittelwerten» – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung. 50. Jg., Nr. 3, Juni 2006, S. 7 (PDF; 3,1 MB).
  8. Mittlere Abflüsse (m³/s) und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz (Bundesamt für Umwelt BAFU)