Surb
Surb Mülibach (OL), Dorfbach (OL) | ||
![]() Die Surb in Endingen | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 696 | |
Lage | Schweizer Mittelland
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Aare → Rhein → Nordsee | |
Quelle | Zusammenfluss von Dorfbach und Parisbach in Schöfflisdorf 47° 29′ 53″ N, 8° 24′ 56″ O | |
Quellhöhe | 563 m ü. M.[1] | |
Mündung | in Döttingen in die AareKoordinaten: 47° 34′ 6″ N, 8° 15′ 18″ O; CH1903: 661428 / 268932 47° 34′ 6″ N, 8° 15′ 18″ O | |
Mündungshöhe | 320 m ü. M.[2] | |
Höhenunterschied | 243 m | |
Sohlgefälle | 14 ‰ | |
Länge | 18 km[2] | |
Einzugsgebiet | 66,8 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Döttingen[3] AEo: 66,8 km² Lage: 1,3 km oberhalb der Mündung |
NNQ (1991) MNQ 1980–2014 MQ 1980–2014 Mq 1980–2014 MHQ 1980–2014 HHQ (1994) |
88 l/s 571 l/s 866 l/s 13 l/(s km²) 1,36 m³/s 57,1 m³/s |
Gemeinden | Schöfflisdorf, Oberweningen, Schleinikon, Niederweningen, Ehrendingen, Lengnau AG, Endingen AG, Tegerfelden, Döttingen |
Die Surb ist ein 19 Kilometer[2] langer Bach in den Schweizer Kantonen Zürich und Aargau. Sie entsteht aus dem Zusammenfluss zweier Quellbäche in Schöfflisdorf auf einer Höhe von 464,4 m ü. M.[2]. Sie fliesst durch das Wehn- und Surbtal und mündet bei Döttingen von rechts in die Aare.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bach wurde erstmals 1357 („ennund Surbe“) schriftlich erwähnt. Es wird vermutet, dass sich der Name vom indogermanischen Verbaladjektiv *su-ró- zum Verb *seu- „auspressen“ im Sinne von „ausgepresste, trübe Flüssigkeit“ ableitet.[4]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellbäche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dorfbach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Dorfbach ist der 900 m lange, nördliche und rechte Quellbach der Surb. Er entspringt auf einer Höhe von 546 m ü. M. oberhalb von Schöfflisdorf am Südhang der Egg als Müllibach und wird teilweise für die Wasserversorgung der Gemeinde gefasst. Der Müllibach fliesst oberhalb des Ortskerns durch vier Weiher, die früher als Wasserspeicher für eine Mühle und eine Wattenfabrik dienten. Im unteren Teil wird er als Dorfbach bezeichnet und fliesst entlang von Strassen durch den Ortskern bis zum Zusammenfluss mit dem Parisbach. Dieser Abschnitt wurde im 20. Jahrhundert in zwei Schritten fast vollständig eingedolt.[2]
Parisbach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Parisbach ist der 730 m lange, südliche und linke Quellbach der Surb. Er entsteht durch den Zusammenfluss vom Moosbach und Maasbach östlich von Schöfflisdorf auf einer Höhe von 480 m ü. M. . Der Maasbach ist 490 m lang und entspringt an der Krete der Endmoräne des ehemaligen Linthgletschers auf einer Höhe von 508,5 m ü. M.
Er dürfte der hydrologische Hauptstrang der Surb sein. Der 730 m lange Moosbach entspringt wie der Müllibach ebenfalls am südlichen Egghang, seine Quelle liegt aber ungefähr ein halber Kilometer östlich derjenigen des Müllibachs auf 556,8 m ü. M.
[2][5]
Weiterer Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Surb entwässert das nördlich der Lägern liegende Zürcher Wehntal mit den Gemeinden Schöfflisdorf, Oberweningen, Schleinikon und Niederweningen und das anschliessende aargauische Surbtal in westlicher Richtung. In diesem fliesst der Bach zunächst nördlich an Ehrendingen vorbei und wendet sich dann gegen Nordwesten. Die Surb passiert anschliessend die Ortschaften Lengnau, Endingen, Unterendingen und Tegerfelden. Zwischen Lengnau und Endingen fliesst sie nahe am Jüdischen Friedhof von Endingen vorbei.
Neben dem Dorfzentrum von Döttingen und oberhalb des Stausees von Klingnau mündet das Flüsschen von rechts in die Aare.
- Die Surb
-
Die Surb in Schleinikon
-
Das Surbtal zwischen Tegerfelden und Unterendingen
-
Mündung der Surb in die Aare bei Döttingen
Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 66,8 km² grosse Einzugsgebiet der Surb wird durch sie über die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es besteht zu 35,4 % aus bestockter Fläche, zu 51,8 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 12,5 % aus Siedlungsflächen und zu 0,3 % aus unproduktiven Flächen.
Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 506,8 m ü. M.[6]
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Anführung aller Zuflüsse und Abzweigungen der Surb vom Ursprung bis zur Mündung, soweit sie in den Geoportalen der Kantone Zürich[A 1] und Aargau[A 2] namentlich genannt werden. Namen nach den Geoportalen der Kantone, Daten nach dem Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung. Die Längen in Kilometer (km), das Einzugsgebiet in Quadratkilometer (km²) und der mittlere Abfluss (MQ) in Liter pro Sekunde (l/s), Koordinaten , Mündungsort und Mündungshöhe in Meter über Meer (m ü. M.))
- Parisbach[A 3] (linker Quellbach), 1,2 km,
in Schöfflisdorf, 462,8 m ü. M.
- Dorfbach (rechter Quellbach), 0,8 km,
in Schöfflisdorf, 462,8 m ü. M.
- Bachtobelbach[A 4] (links), 1,7 km[A 5],
südlich von Schöfflisdorf, 460,9 m ü. M.
- Vorderweidbach[A 6] (links), 1,1 km[A 5],
südlich von Oberweningen, 460,8 m ü. M.
- Langenhagbach[A 7] (Rutschbach) (links), 1,0 km[A 5],
südlich von Oberweningen, 460 m ü. M.
- Schuepengraben[A 8] (links), 1,0 km,
südlich von Oberweningen, 458 m ü. M.
- Dorfbach (rechts), 0,6 km[A 5],
in Oberweningen, 456,2 m ü. M.
- Leibach[A 9] (links), 1,9 km, 0,77 km²,
südlich von Oberweningen-Huebli, 455,8 m ü. M.
- Talbach[A 10] (links), 2,4 km, 1,87 km²,
bei Schleinikon-Wasen, 453,5 m ü. M.
- Singelenbach[A 11] (links), 3,0 km, 2,43 km²,
in Niederweningen, 447,9 m ü. M.
- Märzenbrunnenbach (links), 0,1 km[A 12],
in Niederweningen-Märzenbrunnen, 443,5 m ü. M.
- Hünikerbach[A 13] (rechts), 1,7 km, 3,3 km²,
südlich von Schneisingen-Unter-Ämmert, 439,7 m ü. M.
- Goldbach (rechts), 1,3 km[A 14], 1,77 km²,
südwestlich von Schneisingen-Unter-Ämmert, 437,4 m ü. M.
- Haselhölzlibach[A 15] (links). 0,4 km,
nordöstlich von Ehrendingen-Unterehrendingen, 434,4 m ü. M.
- Gipsbach (links), 3,1 km, 5,9 km², 100 l/s,
in Unterehrendingen, 431,5 m ü. M. → Zuflüsse
- Schlierenbach[A 16] (links), 1,2 km[A 14],
nordwestlich von Unterehrendingen, 422,7 m ü. M.
- (Bach aus der) Oberwise[A 17] (links), 0,2 km[A 14],
südsüdöstlich von Lengnau, 421,2 m ü. M.
- (Bach aus der) Geere[A 18] (rechts), 0,3 km[A 14],
südöstlich von Lengnau, 418,1 m ü. M.
- Tüfebächli[A 19] (rechts), 1,2 km, 1,44 km²,
in Lengnau, 415,7 m ü. M.
- Holegrabe[A 20] (rechts), 0,5 km[A 5],
in Lengnau, 412,6 m ü. M.
- Rickebach (links), 2,2 km, 4,47 km²,
in Lengnau, 411,5 m ü. M.
- Euelgraben[A 21] (rechts), 0,8 km,
südlich von Lengnau-Unterlengnau, 408,3 m ü. M.
- Dänkelbach (links), 2,3 km, 2,14 km²,
in Unterlengnau, 407,9 m ü. M.
- Oelbach[A 22] (rechts), 0,9 km,
in Lengnau-Trottebungert, 406,9 m ü. M.
- (Bach aus der) Boge[A 23] (links), 0,4 km[A 5],
bei Lengnau-Unterwise, 405,3 m ü. M.
- (Bach aus dem) Anzimoos[A 24] (links), 0,3 km[A 14],
bei Lengnau-Unterwise, 403 m ü. M.
- Seckebach (links), 1,9 km[A 14], 1,73 km²,
bei Lengnau-Unterwise, 400,8 m ü. M.
- Talebach (rechts), 1,8 km, 2,54 km²,
westlich von Unterwise, 398,3 m ü. M.
- (Bach aus der) Hasle[A 25] (links), 0,2 km[A 14],
westlich von Unterwise, 397,4 m ü. M.
- Wiesenbach[A 26] (links), 0,1 km[A 14],
nordöstlich von Endingen-Neubrunn, 395,9 m ü. M.
- (Bach aus dem) Händschäbüel[A 27] (rechts), 0,6 km[A 14],
südwestlich von Endingen-Bühlhof, 395,1 m ü. M.
- (Bach aus dem) Eichenbüel[A 28] (rechts), 0,2 km[A 14],
südöstlich von Endingen, 391,9 m ü. M.
- Erlenbach[A 29] (Lochbach) (links), 1,1 km,
nordnordöstlich von Endingen-Loohof, 391 m ü. M.
- Wolfgalgenbächlein[A 30] (rechts), 0,1 km[A 14],
bei Endingen, 390,5 m ü. M.
- (Bach aus dem) Stumpen (links)[A 31], 0,4 km[A 14],
bei Endingen, 386,9 m ü. M.
- Littenbach / Cholgebach (links), 4,9 km, 5,91 km², 80 l/s,
in Endingen, 383,4 m ü. M.
- (Bach vom) Rainsberg[A 32] (rechts), 0,2 km[A 14],
bei Endingen, 382,9 m ü. M.
- Schlierebach (Talbach) (rechts), 2,0 km, 1,47 km²,
nördlich von Endingen-Unterendingen, 372,6 m ü. M.
- (Bach aus der) Stölzlihalde[A 33] (links), 0,1 km[A 14],
nordnordwestlich von Unterendingen, 371,8 m ü. M.
- Chriegsmannsgraben (links), 0,6 km,
nordnordwestlich von Unterendingen, 368,8 m ü. M.
- Stampfibach[A 34] (rechts), 0,9 km, 0,79 km²,
südlich von Tegerfelden, 363,7 m ü. M.
- Gieslibach[A 35] (rechts), 1,0 km, 2,54 km²,
in Tegerfelden, 354 m ü. M.
- Chaibegrabe[A 36] (links), 0,4 km[A 5],
westlich von Tegerfelden, 344,1 m ü. M.
- Sännelocherbach[A 37] (rechts), 0,6 km, 0,57 km²,
bei Döttingen, 333,9 m ü. M.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Öffentliche Fliessgewässer, Geografischen Informationssystem GIS, Kanton Zürich
- ↑ Bachkataster, AGIS Viewer, Kanton Aargau
- ↑ Bezeichnung Parisbach nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
- ↑ Bezeichnung Bachtobelbach nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
- ↑ a b c d e f g Eigenmessung auf dem Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung
- ↑ Bezeichnung Vorderweidbach nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
- ↑ Bezeichnung Langenhagbach nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
- ↑ Bezeichnung Schuepengraben nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
- ↑ Bezeichnung Leibach nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
- ↑ Bezeichnung Talbach nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
- ↑ Bezeichnung Singelenbach nach dem GIS-Browser des Kantons Zürich
- ↑ Eigenmessung auf dem Geografischen Informationssystem GIS, Kanton Zürich
- ↑ Bezeichnung Hünikerbach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Eigenmessung auf dem AGIS Viewer, Kanton Aargau
- ↑ Bezeichnung Haselhölzlibach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Schlierenbach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Oberwise nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Geere nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Tüfebächli nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Holegrabe nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Euelgraben nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Oelbach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Boge nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Anzimoos nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Hasle nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Wiesenbach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Händschäbüel nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Eichenbüel nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Erlenbach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Wolfgalgenbächlein nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Stumpen nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Rainsberg nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Stölzlihalde nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Stampfibach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Gieslibach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Chaibegrabe nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
- ↑ Bezeichnung Sännelocherbach nach dem Bachkataster des Kantons Aargau
Hydrologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Mündung der Surb in die Aare beträgt ihre modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 1040 l/s, und ihr Abflussregimetyp ist pluvial inférieur[7].

Brücken
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77 Übergänge überqueren den Bach: 34 Strassen-, 24 Fussgänger-, 14 Feldweg-, vier Eisenbahnbrücken und eine Furt. Die Surb wird von der Hauptstrasse 17 sechsmal überquert.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Einzelnachweise Geoinformationssystem des Kantons Zürich
- ↑ a b c d e f g Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
- ↑ Hydrometrie des Kantons Aargau
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 525, „Surb“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gewässernetz 1:10000 GN10 KT. In: Geoportal. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Surb
- ↑ «Versteckt hinter den Mittelwerten» – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung. 50. Jg., Nr. 3, Juni 2006, S. 7 (PDF; 3,1 MB).
- ↑ Mittlere Abflüsse (m³/s) und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz (Bundesamt für Umwelt BAFU)