VGA-Copy
VGA-COPY/386 | |
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Basisdaten
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Hauptentwickler | Thomas Mönkemeier |
Entwickler | EDV-Beratung Thomas Mönkemeier, VGA-Software GmbH (Mitte 1994[1] bis Anfang 2001[2]) |
Aktuelle Version | 6.25 (28. März 2001) |
Betriebssystem | DOS (PC) |
Programmiersprache | Turbo Pascal, Turbo Assembler[3] |
Kategorie | Dienstprogramm |
Lizenz | proprietär, Freeware |
deutschsprachig | ja |
nicht mehr erreichbar (www.vgasoft.de) |
VGA-Copy ist ein Programm zum Kopieren von Disketten für PC-kompatibles DOS wie MS-DOS, das von Thomas Mönkemeier um 1990 entwickelt wurde.[3] Es wurde als Shareware vertrieben.[4] Spätere Varianten wurden VGA-Copy Pro und VGA-Copy/386 bezeichnet. Nachdem die Entwicklung eingestellt worden war, gab Thomas Mönkemeier 2001 die letzte Version als Freeware frei.[5][6]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um 1990 war es zwar keine Besonderheit mehr, aber VGA-Copy/386 ist für das ausgelegt, was bereits im Namen steckt: eine VGA-Grafikkarte und ein 80386-Prozessor. Zusätzlich sind mindestens 4 MiB RAM empfohlen, da VGA-Copy die Disketten über den Arbeitsspeicher als Zwischenspeicher in einem Rutsch kopiert. Unter DOS muss daher für die jeweilige Disketten-Größe genug freier Speicher des Typs XMS vorhanden sein, und optional, nur für ausgesuchte Funktionen, EMS zur Verfügung stehen oder alternativ freier Festplattenspeicher zur Auslagerung. So funktioniert VGA-Copy auch auf einem 80286, wenn XMS-Speicher verfügbar ist. Auch auf EGA-Grafikkarten (dem Vorläufer von VGA) funktioniert das Programm, allerdings ist die Auflösung etwas geringer und es fehlt etwas am unteren Bildschirmrand. Auch eine Computermaus ist optional, da sich das Programm auch mit der Tastatur bedienen lässt.
Völlig optional sind hingegen die Unterstützung für die Soundkarten Sound Blaster und Gravis Ultrasound.
Nur mit IBM-PS/2-Systemen, die MCA verwenden, ist VGA-Copy nicht kompatibel, da Geräte dieses Bus-Typs einen Bus-Master-DMA verwenden, der sich grundlegend von PCs mit ISA-, EISA-, VLB- und PCI-Bus unterscheidet. Auf MCA-Systemen bricht das Programm daher mit einer Fehlermeldung ab.
VGA-Copy wurde als uneingeschränkte Shareware vertrieben und hat mehrere Funktionen. Neben der Hauptfunktion, dem Kopieren von Disketten, kann es auch Disketten formatieren und Diskettenabbilder z. B. auf die Festplatte speichern, sowie umgekehrt diese lesen und wieder auf Disketten schreiben. Es können auch Disketten miteinander verglichen werden. Jeder Bootsektor wird von VGA-Copy/386 einem heuristischen Virentest unterzogen, der aufgrund von Merkmalen des Bootcodes einen Hinweis auf sogar unbekannte Bootviren geben kann.
VGA-Copy unterstützt Sonder- und Überformate, u. a. auch DMF-Disketten mit 1680 KiB, wie sie von Windows 95 unterstützt werden[7] und zuletzt zur Distribution von Microsoft-Produkten auf 3½″-Disketten genutzt wurden. Mit „japanischen“ 3½″-1,25-MB-Disketten, die in Laufwerken mit 360 statt mit den üblichen 300 U/min drehen, kann jedoch auch VGA-Copy nichts anfangen.[8]
Als externe Programme unterstützt VGA-Copy/386 das Komprimierprogramm ARJ, mit dem, wenn im Suchpfad oder Arbeitsverzeichnis vorhanden, die Diskettenabbilder (Dateinamenserweiterung .VCF
) komprimiert werden, und diverse Virenscanner wie McAfee VirusScan oder F-Prot.[3]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]VGA-Copy wurde in diversen Shareware-Magazinen vorgestellt und verbreitete sich u. a. über Mailboxen, das World Wide Web, diverse Shareware-CD-ROMs, Zeitschriften und generell über den Shareware-Handel.[3] Es zählt zu den bekannten Disketten-Kopierprogrammen unter DOS der 1990er Jahre.[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage von Thomas Mönkemeier, archiviert am 1. Mai 2001 (mit der Ankündigung, die Produkte – darunter VGA-Copy – nun als Freeware anzubieten)
- VGA-COPY/386, Download bei PC-Welt
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Firma VGA-Software GmbH. In: http://www.vgasoft.de/. Thomas Mönkemeier, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juni 1998 .
- ↑ Die Homepage von Thomas Mönkemeier. Thomas Mönkemeier, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Mai 2001 .
- ↑ a b c d Thomas Mönkemeier: VGA-Copy/386 – Programmdokumentation: das Disketten-Utility für DOS-Rechner. 2. Auflage. Isensee Verlag, Oldenburg 1996, ISBN 3-89442-175-4 (archive.org [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 15. Juni 2025]).
- ↑ VGA-COPY/386, das Disketten-Utility. Thomas Mönkemeier, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2001 (Die letzte Shareware-Version war VGA-COPY/386 6.24).
- ↑ VGA-COPY/386, das Freeware-Disketten-Utility. Thomas Mönkemeier, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. April 2001 (VGA-COPY/386 6.25 wurde Freeware).
- ↑ Markus Pilzweger: VGA-Copy wird Freeware. In: PC-Welt. 3. April 2001, abgerufen am 15. Juni 2025: „Viele alte Hasen werden sich noch an das Disketten-Tool ‚VGA-Copy‘ erinnern. Dieses leistungsstarke Utility sowie das Festplatten-Tool ‚VGA-Dupe‘ sind ab sofort kostenlos erhältlich.“
- ↑ Windows 95 – Die besten Tips & Tricks der Profis. In: PC Professionell, Beilage PCpro Praxis. Nr. 12/1995. Ziff-Davis, ISSN 0939-5822, S. 4, Kopieren von HHD-Disketten: „Wer die Diskettenversion von Windows 95 erworben hat und Sicherheitskopien anfertigen möchte, sollte beachten, daß die Disketten kein Standardformat besitzen und sich deshalb nicht mit Diskcopy kopieren lassen. Abhilfe schaffen Programme wie zum Beispiel das Shareware-Tool VGA-Copy. Microsoft bietet auch ein eigenes Tool mit dem Namen Distribution Media Format Writer oder kurz DMFWRITE zum Kopieren dieser Disketten. Zu finden ist dieses Programm wiederum auf dem Internet-Server von Microsoft.“
- ↑ Detlef Grell: Japanische Disketten. In: Heise online. 12. Juli 1996. Abgerufen am 15. Juni 2025.; Zitat: „Auch die neueste Version von VGA-COPY kann mit diesem Format nichts anfangen. … Es gab eine zeitlang — vor 1987 – auch in Deutschland 3,5″-Laufwerke, die sich exakt wie 5,25″-Laufwerke mit 1,2-MByte-Scheiben verhielten: Sie drehten generell mit 360 U/min (heutige Laufwerke mit 300 U/min), und deren Scheiben waren und sind dadurch grundsätzlich nicht mit 1,44-MByte-Laufwerken lesbar. Solche Laufwerke scheinen sich in Japan weitaus stärker verbreitet und länger gehalten zu haben als hierzulande.“.
- ↑ Peter Riedlberger: Als die Floppys noch wild blinkten und die Motoren surrten… In: Telepolis. 28. August 2004, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. September 2021 : „Cachet Xcopy für Amiga, Toast für den Mac, Thomas Mönkemeiers VGA Copy, Ahead Nero, CeQuadrat WinOnCD, VOB Instant CD/DVD, Elaborate Bytes CloneCD und Jörg Schillings CDR Tools für den PC – ‘Best of Breed’-Kopiersoftware scheint fast ein deutsches Monopol zu sein. Telepolis sprach mit Thomas Tempelmann, der das vielleicht berühmteste Kopierprogramm für den Commodore C64 schrieb: FCopy“